Mit dem Begriff „Patchwork“ ist heute nicht nur der Flicken-Look von Tages- und Kuscheldecken gemeint, die in liebevoller Handarbeit aus unterschiedlichen Stoffen mit verschiedenen Mustern gestaltet wurden. Die textile Handwerkstechnik ist darüber hinaus längst zu einem Einrichtungsstil geworden, der sich immer größer werdender Beliebtheit erfreut und bunte Akzente in Wohnwelten setzt.
Der Begriff „Patchwork“ beschreibt eine Textiltechnik, bei der Reste verschiedener Stoffe in den unterschiedlichsten Farben und Mustern verwendet werden, um ein neues Textil herzustellen. Charakteristisch für diese spezielle Form der Handwerkskunst ist die durch sie entstehende Flicken-Optik. Diese ist auch namensgebend für die Textiltechnik, denn aus dem Englischen wörtlich übersetzt bedeutet Patchwork „Flickwerk“.
Wer den Begriff „Patchwork“ hört, der denkt vielleicht unmittelbar an die 1970er-Jahre, Flower-Power, Hippies und Fashion-Highlights wie Schlaghosen sowie allerlei Kleidungsstücke in Flicken-Optik. Fest steht: Der farbenfrohe und nahezu grenzenlose Stilmix des Patchworks hat den Look der groovy 70s sicherlich zu einem gewissen Teil mitgeprägt. Allerdings ist die Handwerkskunst nicht erst zu Zeiten des Kultfilms „Saturday Night Fever“ und der Disco-Ära entstanden, sondern weitaus früher. Das erste bekannte Patchwork wurde aus Haut von Gazellen gefertigt und entstand etwa 1.000 v. Chr. in Ägypten. Von dort aus verbreitete sich die textile Handwerkstechnik und erreichte Europa. Zur Weiterentwicklung des Patchworks trugen im weiteren Verlauf vor allem englische Frauen und amerikanische Siedlerinnen bei, die das Handwerk beispielsweise zur Herstellung von Decken und klassischen Quilts verwendeten.
Heute ist Patchwork weitaus mehr als ein Gestaltungselement für Decken und Co. Die Handwerkskunst einstiger Tage hat sich zu einem Wohnstil entwickelt. Ob Stühle, Sofas oder Kissen – es gibt kaum einen Einrichtungsgegenstand, der nicht auch im Patchwork-Look erhältlich wäre und durch seinen bunten Stilmix Kreativität in den Wohnraum trägt. Dem Design von Mobiliar im „Flicken-Look“ sind keine Grenzen gesetzt, ganz im Gegenteil: Die Patchwork-Philosophie für die Gestaltung von Wohnaccessoires lautet: „Es gibt keine Regeln.“
Der Patchwork-Stil beschränkt sich nicht etwa auf die Optik einzelner Möbel. Denn auch das „Zusammenwürfeln“ unterschiedlichster Einrichtungsgegenstände und ganzer Wohn-Stile, die in Kombination wie ein bunter Flickenteppich wirken, ist Ausdruck des Patchwork-Looks, der sich durch ganze Wohnwelten ziehen kann.
Der Patchwork-Look kennt keine Regeln und besticht unter anderem durch seinen Bruch mit sämtlichen Stil-Vorgaben, die für andere Wohnkonzepte wie beispielsweise den Minimalismus maßgeblich sind. Man könnte auch sagen: Wo sich der Minimalismus erst durch das Einhalten von Gestaltungsprinzipien wie einer einfachen Formsprache und monochromen Farbpalette voll im Wohnraum entfalten kann, pfeift der Patchwork-Stil auf alle Design-Grundsätze und erklärt das vermeintliche Gestaltungs-Chaos zum Raumkonzept.
Durch sein optisches Erscheinungsbild, das auf manchen vielleicht chaotisch wirkt, bedient der Patchwork-Stil den Hang zur Nonkonformität und Extrovertiertheit von Freigeistern, die den bunten Mix lieben.
Ein besonderes Merkmal von Wohnaccessoires im Patchwork-Look ist, dass diese in der Regel sehr farbenfroh sind und oft durch die Kombination unterschiedlicher Muster auffallen. Echte Hingucker also, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Solche Eyecatcher eignen sich perfekt, wenn es darum geht, gekonnt einen Farbklecks und Akzent in vergleichsweise cleane Raumkonzepte zu bringen. Man stelle sich folgendes vor: Ein minimalistisch gestaltetes Wohnzimmer mit klarem Weiß an den Wänden, ausgestattet mit ebenso hellem Mobiliar, das zudem durch eine reduzierte Formsprache überzeugt. Und inmitten dieses Raumes wird eine Patchwork-Sitzgarnitur platziert: ein absolutes Farb- und Muster-Highlight in einer ansonsten zurückhaltenden Umgebung.
Wie bereits erwähnt, lebt der Patchwork-Stil für den Wohnraum in gewisser Weise davon, sich an keine Gestaltungsregeln zu halten. Wer daher auf der Suche nach einem passenden Boden zum „rebellischen“ Einrichtungsstil ist, dem sind auch in dieser Gestaltungsfrage keine Grenzen gesetzt. Ein dunkles Eichen-Parkett kann ebenso sehr zum Raumkonzept passen wie ein heller Designboden. Die individuelle Mischung zwischen Boden und Einrichtungsgegenständen macht die einzigartige Atmosphäre aus.
Wer es harmonisch mag, kann den Boden passend zur Farbfamilie der Einrichtungsgegenstände im Patchwork-Look wählen. Aber auch ein heller Boden kann sich besonders gut machen, wenn er als Kontrast zu sehr buntem Mobiliar eingesetzt werden soll. Denn ein heller Boden verleiht Möbeln in Patchwork-Optik, die oft sehr farbenfroh und musterreich sind, eine ruhige Bühne, auf der sie ihre Wirkung voll entfalten können. Und grundsätzlich gilt: Bei Patchwork ist alles erlaubt!