Alle Jahre wieder … immer dasselbe Christbaumkugelset und die gleiche rote Tischdecke aus dem Keller kramen? Obwohl alles vielleicht gar nicht mehr zur Einrichtung passt? Weihnachtsdeko-Tipps für aktuelle Wohntrends sagen der Wintertristesse den Kampf an und bringen weihnachtliche Stimmung in die eigenen vier Wände – ob klassisch, skandinavisch oder ganz individuell.
Classy mit einem Hauch Nostalgie – so lässt sich der Landhausstil beschreiben. Zur entschleunigten Einrichtung, die auf ländliche Romantik setzt, passt klassische Weihnachtsdeko am besten. Aber aufgepasst: Damit das Ganze nicht altbacken wirkt, sollte auf natürliche Materialien und ausgewählte Accessoires gesetzt werden. Diese ergänzen perfekt den meist hellen oder weißen Echtholzboden sowie die weißen Vintage-Möbel. Anstelle des typischen glitzernden Christbaumschmucks reflektieren Glaskugeln – ob transparent oder in warmen Erdtönen – das Licht und bringen die natürlichen Farben zum Leuchten. Schleifen, florale Ornamente und gemusterte Stoffanhänger sorgen in der Tanne oder am Kaminsims für eine romantische Note und machen zusammen mit kuscheligen Decken und edlen Textilien auf dem Sofa den gemütlichen Winterlook komplett. Dabei setzen rote Kerzen oder Kissen lebendige Akzente und die klassische Weihnachtsfarbe perfekt in Szene.
Weihnachtliche Holzfiguren greifen die Naturverbundenheit des Landhausstils auf und bringen die Inspirationen eines verschneiten Waldspaziergangs in die eigenen vier Wände: Pilze, Häuser, Rehe und Tannen finden je nach Geschmack ihren Platz als Willkommensboten im Eingangsbereich oder in kleinerer Ausführung auf der Fensterbank. Nicht zu vergessen: der richtige Duft. Wie wäre es mit einem Tür- oder Wandkranz aus Tannenzweigen, getrockneten Orangen, Nelken und Zimtstangen? Der macht nicht nur optisch, sondern auch olfaktorisch einiges her, erinnern die Düfte doch an alles, was die klassische Weihnachtszeit ausmacht.
Wenn jemand etwas von gemütlicher Winterstimmung versteht, dann sind es wohl die Menschen aus dem Norden. Der heimelige Hygge Stil setzt auch beim „Julfest“ auf Nachhaltigkeit. Ein Mix aus natürlichen und fröhlichen Farben wie Weiß, Braun, Schwarz, Grün und Rot trifft auf verschiedenste Naturmaterialien. Holzsterne – als Anhänger am Baum oder Streudeko auf der Weihnachtstafel – erinnern nicht nur an klare Winternächte, sondern sind auch eine zeitlose Alternative zu Weihnachtsmann & Co.. Statt des riesigen, oft überladen wirkenden Weihnachtsbaums im Wohnzimmer lockern kleinere Tannen, etwa als Arrangement in Blumentöpfen auf dem Fenstersims, das Gesamtbild auf. Dazu passen kleine weiße Lichthäuser aus Keramik und winterliche Gaben in Holzschalen oder -Tabletts. Äpfel, Mandarinen, Trockenfrüchte und Nüsse sind nicht nur winterliche Deko, sondern auch gesunde Leckereien. Beim Baumschmuck bleibt es ebenfalls naturnah und simpel: Anhänger aus Holz, Stoff oder Stroh verzieren das Immergrün in Schweden, so wie der „Julbock“, eine kleine traditionelle Ziegenbock-Figur aus Stroh.
Auf dem weihnachtlich dekorierten Esstisch findet sich die für den Nordic Stil typische Kombination aus alt und neu. Nostalgische Figuren wie die roten Dalapferde und gemusterte Stoffservietten treffen auf feines Porzellan, matt-golden glänzendes Besteck und Kerzenständer aus dem Trendmaterial Messing. Für die nötige Portion Wärme und Gemütlichkeit dürfen kuschelige Kissen, wollene Decken und der heiße „Glögg“ nicht fehlen. Wer nicht bis Weihnachten auf die Geschenke warten möchte, stellt sich einen Adventskalender im Scandi-Design auf – wiederverwendbare Jutestoffbeutel beherbergen die kleinen Geschenke und sind gleichzeitig eine schöne Deko bis zum Heiligabend.
„Himmelis“ sind beliebte skandinavische Weihnachtsdekorationen für Wände, Zweige oder Decke. Die geometrischen Formen werden traditionell aus Stroh gebastelt, aber auch Zimtstangen sind ein geeignetes und festlich duftendes Baumaterial – zum Beispiel für einen Wandkranz aus Zimtstangen.
Wo Boden in Schiefer-Optik oder dunklem Altholz-Finish, Beton und viel Metall für eine „unverputzte“ Atmosphäre sorgen, scheint opulentes Schmücken eher fehl am Platz. Doch moderne Weihnachtsdeko kommt ganz ohne Schnörkel oder Kitsch aus, weshalb sie ideal zu Einrichtungsstilen im geradlinigen Industrie-Design passt. Silberne Akzente im Christbaum betonen das satte Grün, ohne aufdringlich zu wirken. Dafür können Christbaumkugeln als Sterne oder Tannenzapfen im Metallic-Effekt zum Einsatz kommen – ob glänzend, matt oder in Kombination. Noch dezenter und zeitlos sind Ornamente aus Glas, die für träumerische Lichtspiele sorgen. Um den insgesamt cleanen Factory Look beizubehalten, sollte der Tannenschmuck harmonisch auf die restliche Farbpalette der Einrichtung abgestimmt sein.
Statt der klassischen Lichterkette sind Neonlampen ein echter Hingucker: Als Stern, Tannenbaum oder weihnachtlichen Schriftzug kommt die LED-Beleuchtung über dem Kaminsims oder neben den Weihnachtsbaum besonders gut zur Geltung. Weitere Lichtquellen für eine gemütliche Atmosphäre schaffen Teelichthalter und Kerzenständer, die den Industrielook durch Grautöne und Betonoptik aufgreifen. Ein Kerzenhalter für vier Kerzen ersetzt außerdem auf moderne Art und Weise den traditionell ausladenden Adventskranz und bleibt auch abseits der besinnlichen Jahreszeit ein edler Blickfang.
Weihnachten ist die Zeit, um sich jenseits des Alltagsstresses auf das Wesentliche zu besinnen. Wo ginge das besser als in der ruhigen, ausgeglichenen Atmosphäre des minimalistischen Wohnstils? Das Motto „weniger ist mehr“ kann auch auf die Weihnachtsdeko übertragen werden: Kein unzähliger Schnickschnack, sondern ein paar sorgfältig ausgewählte Accessoires reichen aus, um für eine entspannte Weihnachtsstimmung sorgen. Das Farbschema bleibt dabei mit Weiß-, Grau- und Schwarztönen eher monochrom. Festliche Kerzenständer aus schwarzem Metall oder ein Deko-Mix aus Holz, Papier oder Korb verwandeln zum Beispiel die Fensterbank in eine kleine Weihnachtsoase. Die Tanne schmücken Ornamente aus Rauchglas in getönten Grün-, Braun- und Grautönen, die schimmernde Akzente trotz Verzicht auf Glitzergirlanden und Lametta setzen.
Wer ganz auf einen Weihnachtsbaum verzichtet und es noch minimalistischer halten möchte, kann die Kugeln – ob aus Glas, Papier oder anderen natürliche Materialien – auf einem Tablett zusammen mit ein paar flackernden LED-Kerzen arrangieren. Auch Papiersterne eignen sich als puristische Elemente und bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten, etwa zum Aufhängen oder Aufstellen, einfach so oder von innen beleuchtet, von klein und selbstgefaltet bis groß und aufwendig verarbeitet. Dasselbe gilt für Holzlettern: Von einzelnen Buchstaben bis zu ganzen Wörtern wie „Advent“, „Christmas“ oder „Hohoho“ verleihen sie auf der Kommode, dem Esstisch oder an der Wand jedem Raum ein Hauch von Weihnachtszauber. Damit die Gemütlichkeit im offenen Grundriss nicht zu kurz kommt, tragen moderne, schallreduzierende Wandpaneele aus Filz optisch wie funktional zur gelungenen Weihnachtskulisse bei.
Ob skandinavisch oder minimalistisch: Am Ende hat jeder seinen eigenen Stil und kann sich bei verschiedenen Wohntrends Inspirationen holen – erlaubt ist, was gefällt. Für alle, die gerne selbst aktiv werden und sich bastelnd in Weihnachtsstimmung bringen, gibt es viele schöne Weihnachtsdeko-Ideen zum Selbermachen, die oft auch noch nachhaltiger sind als ihre gekauften Pendants. Schon beim winterlichen Waldspaziergang findet sich allerlei Nützliches dafür: So verleihen Tannenzapfen und Zweige – ob in Vasen, auf Tabletts oder als Teil des Tischgedecks – jeder Einrichtung einen Hauch naturverbundene Bodenständigkeit. Papier ist ein weiteres praktisches Material, mit dem sich beispielsweise schnelle Last-Minute-Deko kreieren lässt. Dabei ist fast jedes Papier geeignet zum Falten, Schneiden und Kleben von Girlanden, Anhängern oder einzigartigen Geschenkverpackungen.
Anstelle der klassischen Weihnachtstanne, die mit der Zeit Nadeln verliert und umständlich entsorgt werden muss, gibt es nachhaltigere DIY-Möglichkeiten für den Christbaum. Mit Washi-Tape oder Klebezetteln entsteht zum Beispiel kurzerhand über dem Sideboard ein schmucker Weihnachtsbaum, unter dem die Präsente platziert werden können. Besonders wirkungsvoll ist es, noch einen Stern an die Spitze der Tape-Tanne zu setzen. Wer auf Christbaumkugeln nicht verzichten möchte, sammelt unterschiedlich große Äste, bindet diese pyramidenförmig untereinander zusammen und hängt das Ganze an die Wand – schon können die Zweige mit Kugeln und Lichterketten zur stimmungsvollen Wanddekoration behängt werden. Für künstlerisch Begabte dient die Tafel in Flur oder Küche, an der sonst Einkaufslisten und To-dos notiert werden, als wunderbare Leinwand für einen mit Kreide selbstgemalten Weihnachtsbaum. Je nach Geschmack kommt dafür schlichte weiße Kreide oder eine bunte Farbpalette zum Einsatz. Sammeln sich bereits vor Weihnachten viele Geschenke von Freunden und Familie an? Bevor diese im Weg herumstehen, können sie ganz einfach zur Baumform gestapelt werden: So ein Geschenke-Christbaum spart Platz und ist nach Heiligabend quasi automatisch entsorgt.
Auch wenn es mittlerweile täuschend echte LED-Kerzen gibt, ist die klassische Echtwachskerze zur Adventszeit nicht wegzudenken. Um den guten Boden zu schonen und ärgerliche Wachsflecken zu vermeiden, schützen Teller, Tabletts oder hohe Teelicht-Gläser vor Missgeschicken.